Kriegsgefangenen-Arbeitskommando 507 B

Aus Zwangsarbeit in der Pfalz
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von Benedict von Bremen, M.A.Benedict von Bremen, M.A.

Dank des Club Sellemols vermittelte Frau Elwira Halwa aus Maikammer einen Brief von Katharina Gerlach (Maikammer) an Alfred Gerlach vom 20. Juli 1940:

"[…] Albert hat es auch leichter, wir haben seit dem 14. Juli [1940, Anm. B. von Bremen] 2 Kriegsgefangene (Franzosen). Es sind nur 30 nach Maikammer gekommen. Da haben nur solche Gefangene bekommen, die jemand eingerückt haben und zwar nur 1 Mann. Breiling wollten den Ihrigen nicht. Albert ging dann zum [] und er hat es dann zugegeben. Wir haben 2 Brüder, der Eine mit 25, der Andere mit 23 und sind vor allem sehr fleißig. Der Eine kann Fahren und "Zackere". Die haben daheim Landwirtschaft. Albert ist nach Edenkoben zum Koch und der Gefangene hat den "Weinsper" gezackert auch beim "Rummachen" sind sie sehr fleißig und willig und machen es sehr gut. Sie machen besser "rum" als Franz. [...] Weißt Alfred, dies ist für Albert eine Wohltat, dass er ihn auch fahren lassen kann. Den Stall haben sie heute auch geweiselt. Denke dir, im Fluß [Wingert, Anm. Transkription] haben sie von 1/3 3 bis abends 7 Uhr je Mann 4 1/2 mal durchgemacht und du weißt doch auch, dass der Fluss sehr wild war. Dies war doch eine Leistung. Sie haben ihn hingelegt, wie ein Gärtchen. Aber frage nicht, einen Appetit, der Grund ist, dass sie fleißig sind und das Sprichwort heißt: "Ein leerer Sack bleibt selten stehen." Albert muss sie morgens um 6 Uhr in der Halle von Karl Ferara holen und abends um 8 Uhr wieder hinbringen. Allein dürfen sie nicht gehen und es muss sie auch eine verwandte männliche Person abholen und bringen. Sie wollten für Albert alles machen und sind auch auf die Pferde sehr bedacht. Hoffentlich bleiben sie so fleißig. In den ersten Tagen hatten sie vor dem Flieger sehr Angst. […]"

Ebenfalls vermittelt wurde ein Brief von Theresia Gerlach geb. Ferara (Maikammer) an Alfred Gerlach:

"[...] Denn wir müssen das Dreifache Kochen als früher. Zwei Kerle die können schon etwas essen. Wie Katharina dir schon geschrieben hat sind es Brüder, das merkt man aber nicht. Die Charaktere sind beide verschieden. Nun vor allem sind sie sehr fleißig. [...]"


Standort: Reithalle von Karl Ferara, später Gaststätte "Zum Schaf", Maikammer[1]

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Bestandsdauer ab 14. Juli 1940 bis Oktober 1943 (Auflösung)[2]
Organisatoren

Betreiber:Stalag XII B Frankenthal, danach Stalag XII F Forbach[3]
Insassen Kriegsgefangene: ab 14.07.1940: 30 französische Kriegsgefangene; Oktober 1943: "Überführung in das Zivilarbeiterverhältnis"; 1940-1945: französische Kriegsgefangene[4]
Infrastruktur Umnutzung
Sicherung / Befestigung
Bewachung 1. Kompanie Landesschützen-Bataillon 434[5]
Einsatzorte Landwirtschaft (Weinbau)[6]
Besonderheit

Endnoten

  1. Archiv des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen, B 14, 201: M.Stammlager XII B. Abtlg. 1 e, Anhang zum Kommandantur-Befehl, Frankenthal, 12.12.1941, S. 1 (Dank an Rüdiger Stein, Frankenthal); Bundesarchiv, RH49/55: Kommandant M.-Stammlager XII F, Kommandanturbefehl Nr. 41, Forbach, 4.10.1943, S. 2 [URL: https://invenio.bundesarchiv.de/invenio/direktlink/7eb3924f-4081-46d0-a02d-da39d5267ecd/, zuletzt abgerufen am 2.06.2025]; Arolsen Archives, ITS Digital Archive, 2.3.3.1, DocID 77332753: Bürgermeister, Benaud Huguis, Maikammer, 21.12[?].1949 [URL: https://collections.arolsen-archives.org/de/document/77332753, zuletzt abgerufen am 24.07.2025]; Brief Katharina Gerlach an Alfred Gerlach, Maikammer, 20.07.1940 (Dank an Elvira Hawa, Maikammer); Theresia Gerlach geb. Ferara an Alfred Gerlach, Maikammer, o.D. (Dank an Elvira Hawa, Maikammer); Email Markus Hener (Maikammer, Club Sellemols) an Benedict von Bremen, 15.09.2025.
  2. Archiv des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen, B 14, 201: M.Stammlager XII B. Abtlg. 1 e, Anhang zum Kommandantur-Befehl, Frankenthal, 12.12.1941, S. 1 (Dank an Rüdiger Stein, Frankenthal); Bundesarchiv, RH49/55: Kommandant M.-Stammlager XII F, Kommandanturbefehl Nr. 41, Forbach, 4.10.1943, S. 2 [URL: https://invenio.bundesarchiv.de/invenio/direktlink/7eb3924f-4081-46d0-a02d-da39d5267ecd/, zuletzt abgerufen am 2.06.2025]; Brief Katharina Gerlach an Alfred Gerlach, Maikammer, 20.07.1940 (Dank an Elvira Hawa, Maikammer).
  3. Archiv des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen, B 14, 201: M.Stammlager XII B. Abtlg. 1 e, Anhang zum Kommandantur-Befehl, Frankenthal, 12.12.1941, S. 1 (Dank an Rüdiger Stein, Frankenthal); Bundesarchiv, RH49/55: Kommandant M.-Stammlager XII F, Kommandanturbefehl Nr. 41, Forbach, 4.10.1943, S. 2 [URL: https://invenio.bundesarchiv.de/invenio/direktlink/7eb3924f-4081-46d0-a02d-da39d5267ecd/, zuletzt abgerufen am 2.06.2025]; Arolsen Archives, ITS Digital Archive, 2.3.3.1, DocID 77332753: Bürgermeister, Benaud Huguis, Maikammer, 21.12[?].1949 [URL: https://collections.arolsen-archives.org/de/document/77332753, zuletzt abgerufen am 24.07.2025].
  4. Brief Katharina Gerlach an Alfred Gerlach, Maikammer, 20.07.1940 (Dank an Elvira Hawa, Maikammer); WELTER, Beate: Wegweiser zu Stätten des Widerstands und der Verfolgung 1933-1945 Rheinland-Pfalz (unveröffentlichtes Manuskript, 2004); SCHOLHÖLTER, Heike: Marktstraße 3. Zerstörung des Hauses durch den Bombenangriff vom 17. März 1945 [URL: https://www.clubsellemols.de/marktstrasse-3/, zuletzt abgerufen am 10.07.2025].
  5. Archiv des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen, B 14, 201: M.Stammlager XII B. Abtlg. 1 e, Anhang zum Kommandantur-Befehl, Frankenthal, 12.12.1941, S. 1 (Dank an Rüdiger Stein, Frankenthal); Bundesarchiv, RH49/55: Kommandant M.-Stammlager XII F, Kommandanturbefehl Nr. 41, Forbach, 4.10.1943, S. 2 [URL: https://invenio.bundesarchiv.de/invenio/direktlink/7eb3924f-4081-46d0-a02d-da39d5267ecd/, zuletzt abgerufen am 2.06.2025].
  6. Brief Katharina Gerlach an Alfred Gerlach, Maikammer, 20.07.1940 (Dank an Elvira Hawa, Maikammer).


Diese Seite wurde zuletzt am 12. Dezember 2025 geändert.