Kriegsgefangenen-Arbeitskommando 600
von Benedict von Bremen, M.A.
Zeitzeugen aus Winden erinnerten sich:
"Den Saal des Gasthauses "Zum Schwanen" nutzte man als Kriegsgefangenenlager. Jeden Tag wurden die Gefangenen von den Familien abgeholt, abends mussten sie wieder zurückgebracht werden. Bei uns in Winden wurde das nicht sehr streng gehandhabt. Auch Kinder durften die Gefangenen bringen und abholen. Die französischen Kriegsgefangenen hatten ein Kennzeichen auf den Kleidern (K.G. für Kriegsgefangener). Sollten sie fliehen, wurden sie schwer bestraft. Das wussten sie alle … Wir hatten zwei Gefangene, sie arbeiteten mit uns auf dem Feld und im Kohlenlager. Bei uns im Haus gab es keinen Mann. Mein Vater und Onkel Ernst waren im Kreig. Mein Urgroßvater konnte alles nur noch beaufsichtigen, denn er war schon alt. Im Sommer – in den großen Ferien – kamen BDM-Mädchen ins Dorf. […] Wir bekamen auch drei einquartiert. Die drei Mädchen und zwei französische Kriegsgefangene aßen bei uns am Tisch, was eigentlich verboten war. [...] Seit dem Winter 1943/44 hatten wir keine französischen Kriegsgefangenen mehr."[1]
"Die jungen Windener Mädchen des BDM und das Jungvolk der Hitlerjugend marschierten mit Gesang nach Steinweiler zu einer Feierstunde, da in Winden kein geeigneter Saal war; der Saal im Schwanen war durch Kriegsgefangene belegt. Die vorwiegend französischen Kriegsgefangenen wurden nicht sehr streng bewacht. Ihre Angst, bei Flucht erschossen zu werden, war zu groß als dass sie solche Versuche machten. Sie arbeiteten bei den Windener Bauern und ersetzten die dort fehlenden Männer. Sie wurden von den Bauern beköstigt. Oft aßen sie mit diesen zusammen am gleichen Tisch. Im Winter 1943/44 wurden die französischen Kriegsgefangenen weiter nach Osten verlegt und durch russische Kriegsgefangene ersetzt."[2]
Standort: Saal des Gasthauses "Zum Schwanen", Winden[3]
Endnoten
- ↑ SERTEL, Dorothea: Unser Leben war nie langweilig, in: LAUX, Hermann (Hrsg.): Leben in schweren Zeiten. Wie es früher war: Kriegs- und Nachkriegskinder erzählen. Zeitzeugenberichte, Dokumente, Fotografien, Herxheim 2017, S. 43-79, hier S. 63, S. 65.
- ↑ ESSER, Werner: Winden. Das Dorf in den Weiden. Herausgegeben von der Ortsgemeinde Winden anläßlich der 750. Wiederkehr der urkundlichen Ersterwähnung, Winden 2003, S. 237.
- ↑ Archiv des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen, B 14, 201: M.Stammlager XII B. Abtlg. 1 e, Anhang zum Kommandantur-Befehl, Frankenthal, 12.12.1941, S. 2 (Dank an Rüdiger Stein, Frankenthal); SERTEL, Dorothea: Unser Leben war nie langweilig, in: LAUX, Hermann (Hrsg.): Leben in schweren Zeiten. Wie es früher war: Kriegs- und Nachkriegskinder erzählen. Zeitzeugenberichte, Dokumente, Fotografien, Herxheim 2017, S. 43-79, hier S. 63; ESSER, Werner: Winden. Das Dorf in den Weiden. Herausgegeben von der Ortsgemeinde Winden anläßlich der 750. Wiederkehr der urkundlichen Ersterwähnung, Winden 2003, S. 237.
- ↑ Archiv des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen, B 14, 201: M.Stammlager XII B. Abtlg. 1 e, Anhang zum Kommandantur-Befehl, Frankenthal, 12.12.1941, S. 2 (Dank an Rüdiger Stein, Frankenthal); SERTEL, Dorothea: Unser Leben war nie langweilig, in: LAUX, Hermann (Hrsg.): Leben in schweren Zeiten. Wie es früher war: Kriegs- und Nachkriegskinder erzählen. Zeitzeugenberichte, Dokumente, Fotografien, Herxheim 2017, S. 43-79, hier S. 63, S. 65; ESSER, Werner: Winden. Das Dorf in den Weiden. Herausgegeben von der Ortsgemeinde Winden anläßlich der 750. Wiederkehr der urkundlichen Ersterwähnung, Winden 2003, S. 237.
- ↑ Archiv des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen, B 14, 201: M.Stammlager XII B. Abtlg. 1 e, Anhang zum Kommandantur-Befehl, Frankenthal, 12.12.1941, S. 2 (Dank an Rüdiger Stein, Frankenthal).
- ↑ SERTEL, Dorothea: Unser Leben war nie langweilig, in: LAUX, Hermann (Hrsg.): Leben in schweren Zeiten. Wie es früher war: Kriegs- und Nachkriegskinder erzählen. Zeitzeugenberichte, Dokumente, Fotografien, Herxheim 2017, S. 43-79, hier S. 63; ESSER, Werner: Winden. Das Dorf in den Weiden. Herausgegeben von der Ortsgemeinde Winden anläßlich der 750. Wiederkehr der urkundlichen Ersterwähnung, Winden 2003, S. 237.
- ↑ Archiv des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen, B 14, 201: M.Stammlager XII B. Abtlg. 1 e, Anhang zum Kommandantur-Befehl, Frankenthal, 12.12.1941, S. 2 (Dank an Rüdiger Stein, Frankenthal).
- ↑ SERTEL, Dorothea: Unser Leben war nie langweilig, in: LAUX, Hermann (Hrsg.): Leben in schweren Zeiten. Wie es früher war: Kriegs- und Nachkriegskinder erzählen. Zeitzeugenberichte, Dokumente, Fotografien, Herxheim 2017, S. 43-79, hier S. 63; ESSER, Werner: Winden. Das Dorf in den Weiden. Herausgegeben von der Ortsgemeinde Winden anläßlich der 750. Wiederkehr der urkundlichen Ersterwähnung, Winden 2003, S. 237.
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